Resultate der Zählaktion
An diesem Wochenende war uns das Wetter nicht hold. Von Samstag auf Sonntag herrschte anhaltender Nieselregen, an manchen Orten regnete es sogar. Dieses Wetter verringert die Erkennbarkeit der Vögel, da sie zum einen unauffälliger sind und zum anderen die Sichtbedingungen für die Beobachter schlechter sind.
Wochenend-Highlights
Die Kohlmeise steht ganz oben auf dem Siegertreppchen und lässt alle anderen Arten weit hinter sich. Danach folgen Kopf an Kopf die Blaumeise, die Amsel und das Rotkehlchen und auf Platz 5 die Elster. Diese Vögel der Top 5 kommen in über 70% der erfassten Gärten vor!
Die Elster ist besonders schnell und effizient bei der Veränderung ihres Verhaltens und ihrer Ökologie. Folglich nutzt sie die Ressourcen, die der Mensch ihr bietet, optimal aus und schafft es besser als andere Arten, in einer weniger optimalen Umwelt zu überleben. Zur Erinnerung: Rabenvögel lieben große, gemähte Flächen: Sie streifen dort auf der Suche nach Nahrung umher.
Eine weitere Feststellung ist, dass nur 9 Arten in mehr als der Hälfte der Gärten vorkommen, während 75% der in diesem Jahr beobachteten Arten in weniger als 20% der Gärten auftauchen. Diese Zahlen zeigen eine insgesamt geringe Vielfalt. Natagora ermutigt die Bürger, die Vielzahl der Lebensräume, die sie anbieten können, zu maximieren, da die Gärten zu einem wichtigen Zufluchtsort für die Tierwelt werden. Alle Ratschläge der Organisation sind auf der Website ihres Naturnetzwerks zusammengefasst: reseaunature.natagora.be/conseils (nicht auf Deutsch verfügbar).
Die plötzliche Erwärmung der Temperaturen ab dem 21. Januar nach einer Periode mit starkem Frost und Schnee scheint einige Arten aus den Gärten "vertrieben" zu haben, die in dieser kurzen Zeit dort eingetroffen waren, wie z. B. der Buchfink. Der Buchfink liebt Bucheckern, die er am Boden frisst, und ist in Buchenwäldern anzutreffen. Die Schneedecke hinderte ihn daran, an diese Nahrungsquelle zu gelangen, so dass er sich in die Gärten zurückzog.
Perspektive
Die Analyse der Daten, die in zwei Jahrzehnten gesammelt wurden, zeigt einen allgemeinen Rückgang der Gartensperlinge: Singdrossel, Sumpfmeise, Heckenbraunelle, Türkentaube... Diese Situation ist eine direkte Folge des negativen Drucks, den der Mensch weiterhin auf die Natur ausübt: künstliche Gestaltung von Lebensräumen, Fragmentierung von Lebensräumen, zu wenig Platz für die biologische Vielfalt bei der Gestaltung von Anlagen, Klimazerstörung.
Die Ringeltaube zeigt seit Beginn der Zählungen einen schönen Anstieg. Es ist möglich, dass sie allmählich weniger scheu wird. Sie lässt sich immer häufiger in unseren Städten nieder.
Warum sollte man seine Beobachtungen kodieren, auch wenn es nur wenige oder gar keine Vögel im Garten gibt?
Natagora weist darauf hin, dass das Fehlen von Vögeln im Garten auch eine Beobachtung darstellt. Es ist sehr wichtig, dass auch Daten mit geringer Häufigkeit oder völliger Abwesenheit einkodiert werden, damit die Ergebnisse letztendlich ein bestmögliches Bild der Realität vermitteln. Wetterbedingte Schwankungen werden bei der Trendanalyse berücksichtigt.
Die Organisation bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern dieser großen Winterzählung.